Borreliose beim Hund

Die Zeckensaison neigt sich dem Ende zu und damit kann wieder mit dem Impfen gegen Borreliose begonnen werden. Infizierte Zecken findet man mittlerweile überall und somit lauert auch bei jedem Zeckenbiss die Gefahr einer Ansteckung. Und dieses Risiko hat in den letzten Jahren noch einmal deutlich zugenommen.

Die Borreliose ist eine eher chronisch verlaufende, schwierig zu diagnostizierende, bakterielle Infektionskrankheit beim Hund. Die in Europa gängigen Stämme sind dabei Borrelia afzelii und Borrelia garnii aus dem Borrelia burgdorferi Komplex, winzige Bakterien mit korkenzieherartiger Struktur.

Diese werden beim Saugakt der Zecke auf den Hund übertragen. Die Erreger wandern vom Verdauungstrakt der Zecke in ihre Speicheldrüse. Von dort gelangen sie in die Haut des Hundes. Je länger die Zecke saugt, umso größer ist das Risiko einer Borrelieninfektion.

Die Inkubationszeit (= Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit) kann mehrere Wochen bis Monate dauern.
Die Krankheitssymptome können sehr unterschiedlich sein. Es gibt hochakute bis hin zu chronische Verlaufsformen.
Zu Beginn kann es zu einer massiven Hautrötung an der Bissstelle kommen, die allerdings auch ausfallen kann.

kreisförmige Hautrötung

Nervenentzündungen bis hin zu Arthritiden (= Gelenksentzündungen). Meist liegen die Hunde aber schon vorher fest oder bewegen sich sehr schwerfällig.

deutliche Gelenksschwellung

Die Diagnose kann meist mittels Bluttest (Serologie) gestellt werden, leider ist aber erst ein signifikanter Titeranstieg wirklich beweisend für eine Infektion. Deshalb muss eine Therapie unverzüglich begonnen werden. Diese ist dann auch sehr langwierig, spezielle Antibiotika müssen über 2-4 Wochen gegeben werden, in hoher Dosierung. Weiters muss die Behandlung symptomatisch noch ergänzt werden, je nach Schweregrad.

Die Prognose ist generell sehr vorsichtig zu stellen, da es immer wieder zu Rückfällen und Reinfektionen kommen kann. Zudem verschanzen sich die Borrelien gerne in Gelenken und nehmen dort sogenannte Dauerstadien ein, die einer Therapie oft trotzen.

Zur Prophylaxe kann einerseits die Bissdauer der Zecken durch Tabletten oder Spot-ons verkürzt werden (was die Wahrscheinlichkeit der Erregerübertragung mindert), festgesaugte Zecken sollten so rasch wie möglich mit einer Zeckenzange entfernt werden und zudem gibt es gute Impfstoffe, die den Hund vor einer Erkrankung schützen können. Da es sich bei der Impfung um eine aktive Impfung handelt, sollte diese in der zeckenfreien Zeit erfolgen, da sonst das Risiko besteht, die Krankheit auszulösen (bei zeitgleicher Infektion mit dem Parasiten). Sie erfolgt im ersten Jahr 2 mal im Abstand von ca. 4 Wochen und sollte dann jährlich aufgefrischt werden. Auch die Impfung ist kein vollständiger Schutz, mindert das Infektionsrisiko aber signifikant.